Einleitung
Netzwerke sind das Rückgrat moderner IT-Systeme. Sie ermöglichen den Austausch von Daten, die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und eine ortsunabhängige Kommunikation. Doch Netzwerk ist nicht gleich Netzwerk – je nach Reichweite, Struktur und Zweck unterscheidet man verschiedene Netzwerkarten und Topologien. In diesem Beitrag erfährst du, welche Netzwerkformen es gibt und wie sie sich voneinander unterscheiden.
Inhalt
1. Lokale Netzwerke (LAN)
LAN steht für Local Area Network – also ein lokales Netzwerk, das sich meist innerhalb eines Gebäudes oder eines begrenzten Standorts befindet, etwa in einem Büro, einer Schule oder einem Zuhause.
Merkmale:
- Begrenzter geografischer Bereich
- Hohe Übertragungsgeschwindigkeit (z. B. 1 Gbit/s oder mehr)
- Geringe Latenz
- Verwaltung erfolgt intern (kein Provider nötig)
Beispiel: Das Heimnetzwerk, das deinen PC, Drucker, Fernseher und Router verbindet.
2. Drahtlose Netzwerke (WLAN)
WLAN steht für Wireless Local Area Network. Es ist eine drahtlose Erweiterung des LANs und nutzt Funktechnologien wie Wi-Fi, um Geräte kabellos zu verbinden.
Merkmale:
- Gleiche Funktionen wie LAN, aber ohne physische Verkabelung
- Mobilität innerhalb des Abdeckungsbereichs
- Sicherheitsrisiken durch offene Funkverbindungen (Verschlüsselung notwendig)
Beispiel: Ein Laptop, das sich per WLAN mit dem heimischen Router verbindet.
3. Weitverkehrsnetzwerke (WAN)
WAN bedeutet Wide Area Network und verbindet Netzwerke über große Entfernungen hinweg – etwa Städte, Länder oder Kontinente.
Merkmale:
- Große Reichweite
- Meist im Besitz von Telekommunikationsanbietern
- Verbindung über Mietleitungen, Satellit, Glasfaser oder VPN
Beispiel: Das Internet ist das bekannteste WAN.
4. Metropolitan Area Network (MAN)
Ein MAN ist ein Metropolitan Area Network – ein Netzwerk, das sich über eine ganze Stadt oder Metropolregion erstreckt.
Merkmale:
- Größer als ein LAN, aber kleiner als ein WAN
- Oft von städtischen Behörden oder großen Unternehmen betrieben
- Hohe Geschwindigkeit, da oft Glasfaser genutzt wird
Beispiel: Das Netzwerk einer Stadtverwaltung oder ein Campusnetzwerk einer Universität.
5. Peer-to-Peer-Netzwerk (P2P)
Beim Peer-to-Peer-Modell sind alle Teilnehmer gleichberechtigt. Es gibt keinen zentralen Server – alle Geräte (Peers) können Daten senden und empfangen.
Merkmale:
- Einfach und günstig einzurichten
- Geringe Skalierbarkeit
- Weniger Kontrolle und Sicherheit
Beispiel: Dateifreigabe zwischen zwei Computern im Heimnetz.
6. Client-Server-Netzwerk
In einem Client-Server-Netzwerk gibt es eine klare Rollenverteilung: Der Server stellt Dienste oder Daten bereit, und der Client fordert sie an.
Merkmale:
- Zentralisierte Verwaltung
- Höhere Sicherheit
- Besser skalierbar als Peer-to-Peer
Beispiel: Ein Firmennetzwerk, in dem ein Server Druckaufträge verwaltet oder Benutzer authentifiziert.
7. Übersicht: Netzwerkarten im Vergleich
Netzwerkart | Reichweite | Struktur | Anwendungsbereich |
LAN | Raum/Gebäude | Verkabelt | Heim- oder Firmennetzwerk |
WLAN | Raum/Gebäude | Drahtlos | Mobiles Heimnetz, Hotspots |
MAN | Stadt/Region | Meist verkabelt | Stadtverwaltungen, Universitäten |
WAN | Länder/Kontinente | Anbieterbasiert | Internet, Unternehmensstandorte weltweit |
P2P | Lokal | Dezentral | Kleine Heimnetzwerke |
Client-Server | Lokal/Global | Zentralisiert | Unternehmen, professionelle IT-Systeme |
Fazit
Die Wahl der passenden Netzwerkart hängt vom Einsatzzweck, der geografischen Reichweite und den Anforderungen an Leistung und Sicherheit ab. Ob LAN für das heimische Büro, WLAN für kabellose Freiheit oder WAN zur weltweiten Vernetzung – jedes Netzwerk hat seinen Platz in der modernen IT-Welt. Wer die Unterschiede kennt, kann Netzwerke effizienter planen, betreiben und absichern.